Zittauer Gebirge
Kurzentschlossen fuhren wir am Freitag Abend mit Zelt und Fahrrädern ins Zittauer Gebirge. Die Übernachtung war mit dem Sell Hof schnell gefunden. Nachdem wir erst spät abends ankamen hieß es schnell das Zelt aufbauen, einen kurzen Imbiss und dann ab in die Federn, oder besser gesagt in die Hohlfasern 🙂
Den herrlichen Blick vom Hofcamp zur Lausche mussten wir uns für den nächsten Tag aufheben.
Für das Frühstück am Samstag morgen sorgte der kleine Hofladen mit leckeren Joghurt, Käse, frischer Milch und fast legewarmen Eiern. Gestärkt ging es dann auf Radtour Richtung Tschechien. Über Jonsdorf, dann bei Valy über die Grenze nach Krompach und weiter bis zum blau markierten Wanderweg und da entlang des holprigen Weges nach Marenice.
Dort im U Tri Lip unter den drei Linden war es Zeit für eine erste Rast, die wir bei einem leckeren Kozel Schwarzbier genossen. Nur wenige Kilometer weiter kam wir zu zwei schönen Badeweihern und natürlich konnten wir dieser Verlockung bei ca 27° Lufttemperatur nicht widerstehen.
Über Kunratice weiter in das hübsche Städtchen Cvikov und dann über markierte Wanderwege und ein letztes Stück Strasse hoch nach Horni Svetla zur Chata Luz. Hungrig genug waren wir, um im gemütlichen Biergarten vor der Chata ein leckeres spätes Mittagessen und obendrein noch den ebenfalls sehr zu empfehlenden Obstpalatschinken mit Eis zu verspeisen.
Dann führt der Weg weiter an den anderen schönen tschechischen Bauden am Fuße der Lausche vorbei bergab zur deutschen Seite mit dem Hotel Rübezahlbaude, von dem man eine herrliche Aussicht bis nach Zittau hat. Jetzt heißt es kleinster Gang und dann auch noch ein Stück Radschieben, um bis zum Kammweg kurz unter dem Gipfel der Lausche zu gelangen. Auf schmalen Weg geht es erst fast ohne Steigung und dann in rasanter Fahrt steil bergab zur Goethe-Schule von Waltersdorf. Der wunderschöne Ort an dem die denkmalgeschützten liebevoll gepflegten Umgebindehäuser sich entlang der Strasse aufreihen bieten einen reizvollen Anblick, der wohl nur durch den unweit gelegenen berühmten Denkmalort Obercunnersdorf übertroffen wird. Bei den Botschaftern der Oberlausitz, den Schlagerstars Katrin und Peter, kehren wir noch mal im Biergarten des Quirlehäusl ein. Der Herr des Hauses kommt auch prompt trällernd vorbei, als wir an diesem lauschigen Plätzchen unser Dunkles seiner Bestimmung zuführen.
Gut gerüstet für die letzten Kilometer radeln wir zurück zum Ortsteil Saalendorf. Dort wartet eine interessante und lehrreiche Hofführung durch den jungen Hofbesitzer. Bei sehr leckeren Kräuterquark, natürlich hofeigen zubereitet, mit Pellkartoffeln lassen wir den herrlichen Sommerabend in gemütlicher Runde zusammen mit den anderen Gästen am Lagerfeuer ausklingen.
Der Sonntag morgen beginnt mit frischen Brötchen und besagten Köstlichkeiten
aus dem Hofladen. Dann radeln wir über Jonsdorf, dem Umgebinderadweg folgend, hinunter nach Oybin. Dort üben wir erst den Storchenschritt im Wassertretbecken und dann geht ´s zu Fuß bergan zur Burgruine. Das Kaiserhaus war einst als Altersruhesitz für Kaiser Karl IV erbaut. Von da hat man einen schönen Blick Richtung Zittau und auf die umliegenden Berge: den Ameisenberg, der aussieht wie eine Ameise, den Töpfer und natürlich mit sage und schreibe 793m den höchsten Berg, der Lausche/Luz.
Einem schönen Radweg folgend geht´s Richtung Neiße zur Grenze. Ein unscheinbarer Übergang führt hinüber nach Tschechien zum beliebten Kristina Badesee. Einem ehemaligen Tagebauloch. Nach kurzer Erfrischung umrunden wir den See und fahren nach Zittau entlang des Neißeradwegs. Hier ist die Neiße glasklar und recht flach.
In Zittau besichtigen wir die im Rahmen eines Kunstprojektes gestalteten Wohnblöcke in der Grünen Strasse und Rosenstrasse. Die auffälligen Farben, die fast lebensgroßen Tiere und Ornamente sind nicht nur ein gelungener Blickfang sondern wirken für die sonst so tristen Häuserreihen wie ein Jungbrunnen.
Bis zum südlich von Zittau gelegenen Olbersdorfer See sind es nur ein paar Radminuten und schon wieder ist eine Abkühlung am langsam wunderbar renaturierten Bergbausee fällig.
Dann wird es Zeit für den Rückweg über Radwege durch die Pampa und steil bergan auf der Strasse und hinunter nach Saalendorf zurück.
Links zu Bauden:
Lužanka, Bergbaude Luž, Myšáka (Seite nur CZ),